Welche unterschiedlichen Darlehensformen bzw. Kreditarten gibt es?

Die Liste der Kreditarten ist lang und sorgt bei einigen für Verwirrung. Dabei bezeichnen viele Begriffe ein- und dieselbe Kreditform. Die Unterschiede ergeben sich aus dem Verwendungszweck, für den der Kredit vergeben wird, oder der Zielgruppe, an die sich bestimmte Angebote richten. Die meisten Kredite erklären sich von selbst. Hier eine kurze Übersicht zu den wichtigsten Darlehensformen und ihren Besonderheiten:

Ratenkredit: Der Ratenkredit stellt die heute am häufigsten anzutreffende Form eines Kredites dar. Die
Darlehenssumme wird entsprechend der Laufzeit in Raten zurückgezahlt. Bei einem Kredit über 36 onate
müssen 36 – meist gleichbleibende – Raten gezahlt werden.

Kreditkredit: Bei einem Kreditkredit handelt es sich um einen Ratenkredit mit einer vergleichsweise geringen
Kreditsumme, beispielsweise 1.000 oder auch 1.500 Euro. Kreditkredit sind in der Regel für Anschaffungen wie Fernseher oder auch den Urlaub gedacht und werden über eine recht kurze Laufzeit abgeschlossen.

Privatkredit: Ein Privatkredit ist ein ganz normaler Ratenkredit, der für private Zwecke an eine Privatperson
vergeben wird. Ein Verwendungszweck wird nicht vorgegeben, über das Geld kann frei verfügt werden. Über die Höhe des Kredites oder die Laufzeit gibt die Bezeichnung keine Auskunft.

Schnellkredit: Die Bezeichnung Schnellkredit spricht für eine zügige Abwicklung vom Antrag über die
Bearbeitung bis zur Auszahlung. Vom Prinzip her ist es ein Ratenkredit, bei dem die Bank oder der Vermittler
dafür sorgt, dass man schneller als sonst über das Geld verfügen kann.

Sofortkredit: Der Begriff "sofort" impliziert zwar eine Bearbeitung von heute auf morden. Doch selbst bei dieser Form des Ratenkredites dauert es einige Tage, bis der Antrag bearbeitet und die gewünschte Summe
überwiesen wird. Das liegt nicht zuletzt an den Banklaufzeiten und der Zeit, die nötig ist, bis die Unterlagen
komplett vorliegen und bearbeitet wurden.

Beamtendarlehen: Beamtendarlehen richten sich ausschließlich an Beamte und warten mit besonderen
Konditionen auf. Das liegt daran, dass Beamte nicht kündbar sind und damit auf Dauer über ein festes
Einkommen verfügen, welches als Sicherheit für den Kredit dient.

Studentenkredit: Kredite für Studenten werden in zwei unterschiedlichen Varianten angeboten. Zum einen
gibt es Studentenkredite als Ratenkredit, bei dem der Betrag in einer Summe ausgezahlt und in Raten getilgt
wird. Zum anderen bieten Banken an, dem oder der Studierenden monatlich einen festen Betrag zur Verfügung zu stellen. Die Gesamtsumme ist dabei beschränkt und muss nach Ablauf des Studiums - meist, wenn eine Arbeit aufgenommen wird - schrittweise zurückgezahlt werden.

Autokredit: Autokredite werden vergeben, wenn der Interessent das Geld für den Kauf eines Neu- oder
Gebrauchtwagen benötigt. Als Sicherheit für den Ratenkredit dient das Fahrzeug, das von der Kreditsumme
gekauft wird. Dazu muss normalerweise der Fahrzeugbrief bei der Bank hinterlegt werden.

Immobilienkredit: Immobilienkredite werden zum Bau, zum Kauf, zur Renovierung oder Modernisierung von
Immobilien vergeben. Sie zeichnen sich, insbesondere beim Kauf oder Bau, durch eine vergleichsweise hohe
Kreditsumme und längere Laufzeiten aus. Die Zinsen werden bei einem Immobilienkredit für eine bestimmte
Zeit festgeschrieben. Danach muss sich der Kunde um eine Anschlussfinanzierung kümmern, um das
Darlehen komplett tilgen zu können.

Dispositionskredit: Ein wenig aus dem Rahmen fällt der Dispositionskredit. Er ist an ein Girokonto gebunden
und wird von den Banken meist dann eingeräumt, wenn ein festes Einkommen verbucht wird. Der Kontoinhaber hat dann die Möglichkeit, das Konto innerhalb des Kreditrahmens zu überziehen. Dafür verlangt die BankÜberziehungszinsen, die monatlich berechnet werden und deutlich höher liegen als bei einem Ratenkredit.

Schweizer Kredit: Ein Schweizer Kredit ist ein Kredit ohne Schufa, der von Banken aus der Schweiz vergeben
wird. Um einen Schweizer Kredit aufnehmen zu können, muss man sich an einen Kreditvermittler wenden, der
die Vertragspapiere und Unterlagen weiterleitet. Schweizer Kredite setzen eine feste Anstellung und ein
Mindestgehalt voraus, abhängig von der Zahl der Personen im Haushalt des Kreditnehmers. Die Kreditsumme beschränkt sich auf 3.500 Euro. Die Laufzeit beträgt grundsätzlich 40 Monate.

Kredit ohne Schufa: Bei einem Kredit ohne Schufa erfolgt keine Abfrage der Schufadaten. Damit haben auch
Interessenten eine Chance, in deren Akte ein negativer Eintrag vorhanden ist. Auch die Kreditanfrage und der Kredit selbst werden nicht bei der Schufa vermerkt.

Kredit von privat: Bei einem Kredit von privat tritt nicht eine Bank oder ein Kreditvermittler als Kreditgeber auf,
sondern wird das Geld von privat zur Verfügung gestellt. Auf verschiedenen Plattformen im Internet - zum
Beispiel bei smava - kann man sich um einen Kredit bewerben, den Verwendungszweck vorstellen und selbst
den Zinssatz festlegen. Allerdings erfolgt auch hier aus Sicherheitsgründen eine Prüfung der Bonität.

Weiterführende Links

Erläuterungen zu den wichtigsten Begriffen:

• Gibt es einen Unterschied zwischen einem Kredit und einem Darlehen? >>
• Welche unterschiedlichen Darlehensformen oder Kreditarten gibt es? >>
• Abrufkredit >>
• Autokredit >>
• Beamtenkredit >>
• Was ist die Bonität und durch welche Faktoren wird sie beeinflusst? >>
• Was ist ein Dispositionskredit? >>
• Finanzierungsalternativen >>
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