Finanzierungsalternativen

Beteiligungskapital / Private Equity

Warum sollte man auf helfende Hände verzichten, wenn sich das Ziel dadurch schneller erreichen lässt?

Das Problem: Die passenden Partner – im Sinne von Geldgebern – zu finden, die dem „Kapitän“ weitgehend Entscheidungsfreiheit lassen. So ähnlich verhält es sich beim Beteiligungskapital als Finanzierungsalternative. Investoren beteiligen sich am Unternehmen, stellen Geld zur Verfügung und erweitern auf diese Weise die Ausstattung mit Eigenkapital.

Differenziert werden muss zwischen offenen bzw. direkten und stillen Beteiligungen. Während bei der offenen Beteiligung der Wertzuwachs als Rendite gesehen wird und keine Zinsen berechnet werden, ähnelt die stille Beteiligung eher einem Darlehen, welches fest oder abhängig vom Vertrag verzinst wird. Beiden Varianten gemeinsam ist die Laufzeit, die im Regelfall zwischen drei bis sieben Jahren beträgt. Dann wird die Einlage des Investors zurückgezahlt. Die Finanzierung erfolgt über die Liquidität, die erwirtschaftet wurde, oder über einen Anteilsverkauf.

Wer als Investor in Frage kommt und überhaupt Interesse an einer Beteiligung hat, hängt ganz davon ab, in welcher Phase sich das Unternehmen gerade befindet. Mittlerweile hat eine Spezialisierung stattgefunden, die sich danach richtet, ob es sich um ein Start-up handelt und das Unternehmen sich dementsprechend noch in der Frühphase befindet, es um Expansion und Wachstum geht oder besondere Anlässe den Kapitalbedarf begründen. Als besondere Anlässe gelten unter anderem die Übernahme eines Unternehmens oder aber eine Neustrukturierung.
 
Für Firmen, die gerade gegründet wurden, ein hohes Innovations- und Wachstumspotential haben, gelten Venture Capital Gesellschaften als Spezialisten. Sie erwarten allerdings einen Ertrag von mindestens 25 Prozent pro Jahr, weil das Risiko gerade in der Startphase relativ hoch ist. Geht es um Wachstum oder Nachfolgeregelungen zeigen sich vor allem Private Equity Gesellschaften interessiert. Damit sie sich engagieren, wird in der Regel ein Mindestvolumen ab 2,5 Millionen Euro erwartet, bei einer Verzinsung von zwölf bis 25 Prozent im Jahr. Etwas niedriger setzen öffentliche Investoren von Bund und Ländern an, die sich bei einem Zins von acht bis 20 Prozent ab 250.000 Euro beteiligen.

Weitere Möglichkeiten der Beteiligung erfolgen über die Mitarbeiter oder Privatinvestoren, die als so genannte Business Angels Geld und Wissen zur Verfügung stellen.

Daraus ergeben sich auch die Vorteile von Beteiligungskapital. Neben dem neuen Know-how und den Kontakten – die sich durchaus auch auf positiv auf das Image auswirken können – steht hier an erster Stelle die höherer Eigenkapitalquote, die für eine bessere Bonität sorgt. Die Schattenseite zeigt sich einerseits beim Aufwand für das Konzept und die Suche nach Partnern. Beides kann jeweils bis zu sechs Monate in Anspruch nehmen. Hinzu kommen die Pflichten des Unternehmens, unter anderem im Bezug auf regelmäßige Berichte, und die Rechte der Investoren, die meistens ein Mitspracherecht einfordern. Das führt nicht selten dazu, dass Geldgeber deutliche Veränderungen vornehmen, die nicht immer auf Gegenliebe stoßen.

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